Potenzialstudie Natürlicher Klimaschutz
Moore und Wälder, Auen und Küsten – natürliche Ökosysteme haben große Bedeutung für die biologische Vielfalt, Klimaschutz- und anpassung, denn sie binden Treibhausgase und bieten gleichzeitig Lebensräume für seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere. Dadurch können durch natürliche Klimaschutzmaßnahmen Kohlenstoff und Wasser gespeichert, sowie für Arten der FFH-Richtlinie, der Vogelschutzrichtlinie und der Roten Liste positive Wirkungen entstehen.
Der Natürliche Klimaschutz soll substanziell dazu beitragen, politische Ziele für Kohlenstoffsenken, zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise zu erreichen. Die Bundesregierung hat daher Anfang 2023 das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz aufgelegt, in dem 69 Maßnahmen in 10 Handlungsfeldern positive Perspektiven versprechen. Mit einem Budget von 3,5 Milliarden Euro zur Vergabe bis Ende 2027 ist das ANK das größte Naturschutzpaket der Bundesgeschichte.
Seit April 2023 koordinieren Verband Deutscher Naturparke (VDN e.V.) und Nationale Naturlandschaften (NNL e.V.) gemeinsam das Projekt „Potenzialstudie für Maßnahmen des natürlichen Klimaschutzes in den Nationalen Naturlandschaften“ um. Es wird gefördert vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesumweltministeriums und läuft bis 31. März 2025. Die Nationalen Naturlandschaften sind das Bündnis der Naturparke, Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete in Deutschland. Im Projekt sollen mögliche Maßnahmen für natürlichen Klimaschutz identifiziert werden, die auf Flächen innerhalb der Nationalen Naturlandschaften im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz förderfähig umgesetzt werden können. In den Nationalen Naturlandschaften liegen zahlreiche Landschafts- und Biotoptypen, die im Mittelpunkt des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz stehen.
Über eine Online-Umfrage haben sich 50 Gebiete von den Küsten bis ins Hochgebirge mit teils jahrzehntelangen Renaturierungserfahrungen stellvertretend für die 141 NNL zur Mitwirkung als Modellgebiete bereit erklärt. Aus rund 120 Projektideen gestaltet das Projektteam in enger Abstimmung mit den Teams vor Ort skalierbare Lösungen zur Wiedervernässung von Mooren, zum Umbau von Wäldern, zur Renaturierung von Auen, Wiederansiedlung von Seegras- und Salzwiesen und regenerativen Landbewirtschaftung durch Agroforst und Humusaufbau.
Die Projektideen aller Nationalen Naturlandschaften werden bald auf einer Projekt-Website einsehbar sein.